Sounddesign: Der ultimative Starter-Guide für unverwechselbare Sounds

Wir haben zwei Musiker gefragt, wie sie ihre Musikproduktion bereichern und ganz individuelle Klangwelten kreieren

Knaaaarz. Fallen wir gleich mal mit der Tür ins Haus: Auf dieser Seite wollen wir euch einen Überblick zum Thema Sounddesign geben. Machen wir auch. Versprochen. Denn mit Sounddesign könnt ihr auf vielfältigste Weise Sounds erzeugen, zusammenstellen, bearbeiten und alles zu spannenden Songs zusammenbauen. Allerdings ist Sounddesign ein riesiges Feld. Die Übergänge zum Recording, Producing und Mixing sind fließend. Damit ihr euch keinen Wolf lesen müsst und das Ganze plastischer wird, lassen wir Menschen zu Wort kommen, die damit fast täglich arbeiten: Die beiden Musiker Jannick (Sänger bei Iced Chocolate Empire und Schlagzeuger bei Unsparrow) und Johan (TaeTrue) erzählen euch jetzt, wie sie Sounddesign für ihre Songs nutzen. So erfahrt ihr, wie es überhaupt funktioniert und welche Möglichkeiten ihr habt.

Sounddesign – Klangwelten erschaffen und Emotionen wecken

Zugegeben, es ist etwas knifflig, über ein Thema zu schreiben, das ihr besser hören solltet. Deshalb lasst uns mal mit einem kleinen Ausflug in die 90er starten. Nicht dass es Sounddesign erst seitdem gibt. Aber der Song „Hymn“ von Music Instructor aus dem Jahr 1995 ist ein Paradebeispiel dafür:

Hier wird die Soundbearbeitung sehr gut deutlich. Zudem könnt ihr hören, aus welchen Elementen ein Song aufgebaut und zu einem Ganzen zusammengesetzt werden kann.

 

Jannick: „Man muss sich mal vor Augen halten: Bei jedem einzelnen Ton, den man in dem Song hört, hat sich jemand dafür entschieden: Den nehme ich so, wie er gerade ist. Eigentlich ist der gesamte Prozess von Musikproduktion Sounddesign.“

Sounddesign kann maßgeblich Einfluss auf die Gestaltung eurer Tracks nehmen und diese ganz bewusst formen. Ausschließlich mit Sounddesign könnt ihr ganze Songs ohne echte Instrumente und Gesang „bauen“.

 

Johan: „Sounddesign kann Klänge, die langweilig sind, interessant machen. Du kannst Sounds bearbeiten und so verändern, dass sie hinterher (ganz) anders klingen.“

Mit Sounddesign könnt ihr ganze Klangwelten erschaffen, Details und Nuancen. Ihr könnt Emotionen hervorrufen, euren Songs mehr Tiefe geben und sie räumlicher klingen lassen.

Samples sind Töne, die entweder als Audioaufnahme eingespielt oder synthetisch erzeugt werden. Es sind die Bausteine, aus denen ihr einen Track zusammensetzen könnt. Songs können entweder komplett aus Samples zusammengesetzt oder um diese ergänzt werden.

Mit Sounddesign könnt ihr Sounds in Atome zerlegen. Jeder Ton kann dabei ganz variabel erzeugt, Sounds können zusammengesetzt und verändert werden. Mit Sounddesign könnt ihr Töne so bearbeiten und verwandeln, dass beispielsweise Gesang zu einem Instrument wird.

Noch ein Soundbeispiel gefällig, bei dem deutlich wird, wie gerade eine Stimme mit Sounddesign zu etwas ganz anderem gebogen werden kann? Dann hört mal hier in den Anfang von „Can You Feel My Heart“ von Bring Me The Horizon rein:

 

Jannick: „Hier zeigt der ehemalige Keyboarder und Producer von Bring Me The Horizon, wie er eine eingesungene Stimme hart verändert, sodass ein krasses Sample entsteht. Denn das Melodie-Sample ist ursprünglich ein Schrei. Das wird dann mit dem Schlagzeug, der Gitarre, dem Bass-Brett und dem atmosphärischen Kram im Hintergrund kombiniert, der den Sound mitträgt.“

„Eine Sequenz, die ich rein synthetisch erzeugt habe, kann ein Teil sein, der den Rest mitträgt.“ – Jannick

Sounddesign verändert die Tiefe und Atmosphäre von Songs

Schon mal vorweg: Es vergeht ein bisschen Zeit, bis ihr euch ins Sounddesign reingefuchst habt und wisst, wie ihr es am besten anwendet. Doch wenn ihr den Dreh raus habt, kann es ein sehr bereicherndes Hobby sein, von dem gleichzeitig eure Musik profitiert.

 

Jannick: „Sounddesign ist eine supertolle Möglichkeit, einem Song mehr Tiefe zu geben, ihn räumlicher klingen zu lassen. Damit kann man viel mehr aus Sachen herausholen, wenn man ins Detail geht. Und wie toll ist es bitte, wenn man nach hundertmal hören immer noch etwas Neues entdeckt? Ich assoziiere damit den Begriff Ear Candy: Es macht übelst Bock, wenn man einen großen Klangteppich hört, der aus vielen Einzelteilen besteht.“

„Ob mollige Chords, cloudiger Sound, wobbelige Töne wie Wackelpudding oder ein dunkler Touch – mit Sounddesign kannst du ganz bestimmte Sounds und Atmosphären schaffen. Du kannst sogar Stimmungen und Gefühle der Hörer beeinflussen. Und es ist verrückt, dass ich immer wieder etwas Neues nach Lust und Laune erschaffen kann.“ – Johan

 

Jannick: „Es ist großartig, wenn ich schon vorher weiß, was ich will, und es mir hinterher dann auch tatsächlich anhören kann. Es erfüllt mich, wenn ich selbst sehr detailreiche Musik mache.“

„Dabei will ich Sachen ausprobieren, die es so noch nicht so oft vorher gab. Die ein Fragezeichen bei den Hörern hinterlassen. Deshalb ist es für mich ein supertolles Hobby, das zu einer großen Leidenschaft geworden ist.“ – Jannick

Grundausstattung fürs Sounddesign – Laptop und DAW und schon kann’s losgehen!

Im Prinzip könnt ihr mit einem Rechner und einer DAW direkt schon loslegen.

Johan arbeitet am liebsten mit „FL Studio“, Jannick mit „Ableton Live“. Eine kostenfreie DAW ist Reaper. Es gibt noch viele weitere Programme. Nutzt nach Möglichkeit Testversionen, um ein Programm kennenzulernen. Dann könnt ihr entscheiden, welches euch am besten gefällt.

Neben einem Rechner und einer DAW empfiehlt sich zusätzlich ein Mikrofon und ein Audiointerface. Damit könnt ihr Sounds und Gesang einspeisen. Kopfhörer habt ihr bestimmt eh zur Hand, um eure Ergebnisse immer wieder zwischendurch abzuhören.

Sounds mit Effekten formen, verändern und verzerren

Ihr könnt bereits mit ein paar Basics den Sound bearbeiten. Verändert zum Beispiel die Tonhöhen oder die Wiedergabegeschwindigkeit, legt Töne übereinander.

 

Johan: „Mit einem Equalizer kann ich Höhen wegnehmen und dafür sorgen, dass der Track wie unter Wasser klingt. Oder ich nehme beispielsweise die Tiefen des Pianos raus, damit die Basslinie durchkommt.“

Mit Effekten beeinflusst und entscheidet ihr, ob sich euer Audio künstlich oder natürlich anhört. All diese Effekte sind in der DAW bereits enthalten. Also, macht den „Chemiebaukasten“ auf und los geht’s mit dem Experimentieren.

 

Johan: „Mit Effekten kann ich für Variationen sorgen und einen Track räumlicher klingen lassen: Zum Beispiel wird er mit Reverb halliger und kann dadurch größer wirken. Oder ich benutze Delay als Echo für Melodien. Ein Kompressor sorgt für mehr Druck, weil er das Signal komprimiert bzw. „zusammendrückt“. Mit Distortion kann ich einen Sound verzerren und mache ihn damit crunchiger.“

„Ich kann einstellen, ob ein Effekt automatisiert beispielsweise nur die Hook verändert. Und genau entscheiden, an welcher Stelle was passieren soll, damit sie interessant und zu einem Hinhörer wird.“ – Johan

Mit Synthies, Oszillatoren und Filtern modifiziert ihr Sounds ebenso. Damit könnt ihr euch vertraut machen, wenn ihr tiefer ins Sounddesign eintaucht.

Äußere Einflüsse auf euer Sounddesign wie der Raumklang

Wenn ihr in eurer DAW rumfrickelt, ist der Raumklang nebensächlich. Auf diesen solltet ihr aber achten, wenn ihr Gesangsaufnahmen macht. Oder wenn ihr weitere analoge Audios wie Instrumente recordet. Die Raumakustik eures Proberaums oder Zimmers kann diese beeinflussen. Es sei denn, ihr verwendet das gleich mit als Effekt.

Mit dem richtigen Monitoring behaltet ihr die Kontrolle

Wenn ihr so richtig ins Sounddesign vertieft seid, arbeitet ihr vielleicht ausschließlich mit Kopfhörern. Denkt daran, dass ihr eure Produktionen mit einem guten Monitoring im Studio auch abhört. Das ist eure Soundkontrolle, bei der ihr noch einmal einen wichtigen Höreindruck bekommt.

 

Jannick: „Ich empfehle, das Ergebnis auf verschiedenen Geräten und in verschiedenen Räumen anzuhören, bevor man es veröffentlicht. Die Raumakustik kann stark variieren und du solltest an dem bestmöglichen Ergebnis dran sein: Frage dich immer wieder, wie du willst, dass es bei deinen Hörern klingen soll.“

Mischen für Sounddesigner – Sequenzen organisch einsetzen und betonen

 

Jannick:Mixing ist essenziell und bedeutet, dass ich Anpassungen in der Komposition vornehme, die der Hörer nicht direkt mitbekommt.

Sounddesign ist einerseits: Ich mache eine ganze Sequenz, die aus synthetischen Sachen besteht, die ich mir zusammengebaut habe. Das funktioniert dann als Ganzes. Aber ganz oft ist das Sounddesign bei der Musik, die ich mache, nur ein Teil, der den Rest mitträgt.“

„Das Mixing ist superwichtig, denn: Wie schaffe ich, dass sich die Mischung aus Strings, Chor (digital) und Atmosphäre perfekt in die Gesamtkomposition des Tracks einfügt, ohne stark hervorzustechen? Die andere Seite ist, dass du ein Sample hast, das man definitiv hören soll. Wie schaffst du es, dass es an der richtigen Stelle rausploppt?“ – Jannick

 

„Es kann auch sein, dass du einen Synthie hast, der deinen gesamten Sound im Refrain trägt. Er soll als zusätzliches Instrument neben deiner Gitarre und deinem Bass zählen. Wie schaffe ich es, dass es mit da drin ist und das Ganze mitträgt, aber die Hörer nur die Gitarre wahrnehmen?“

Wie seid ihr eigentlich zum Sounddesign gekommen?

 

Johan: „Bei Musik achte ich vor allem auf die Beats. Das kommt vielleicht daher, dass ich mit Schlagzeug angefangen habe. Irgendwann saß ein Kollege neben mir im Bus und hat einfach so neben mir einen Beat gebaut. Da hatte ich das Bedürfnis, selbst welche zu machen. Dann habe ich mir einen Laptop und eine DAW gekauft und mir das Programm selbst beigebracht.“

 

Jannick: „Ich habe bereits einige Jahre zuvor analog Musik in der klassischen Bandbesetzung gemacht. Meine Eltern haben mich dabei immer unterstützt. Damit ich die Musik auch aufnehmen kann, haben sie mir mit 13 zu Weihnachten eine DAW, ein Audiointerface und einen Midi-Controller geschenkt. Ich bin ihnen sehr dankbar dafür, weil es bestimmt richtig teuer war. Und weil sie dadurch den Weg für meine Leidenschaft fürs Sounddesign geebnet haben. Denn ich habe in den folgenden Jahren mehr aufwändig produzierte Songs gehört. Und konnte die gesammelten Eindrücke in meine Prozesse einbinden und Sounddesign mit meiner analogen Musik kombinieren.“

„Sounddesign ist ein kontinuierlicher Lernprozess.“ – Jannick

Sounddesign in der Praxis: 1. Sounds erzeugen

In eurer DAW legt ihr für die Audiobearbeitung im Sounddesign einzelne Spuren an. Diese füllt ihr mit euren Recordings und den Samples. Kleiner Reminder: Samples sind alle Audio-Schnipsel, die ihr entweder selbst aufgenommen oder synthetisch erzeugt habt. Im Sounddesign könnt ihr Töne (selbst Vocals) so verändern, dass sie fast gar nicht mehr zu erkennen sind. Ihr könnt sie als Stilmittel einsetzen und mit ihnen eurem Song mehr Charakter verleihen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist „Intergalactic“ von den Beastie Boys:

Synthetische Sounds mit Klangsynthese verändern

Es gibt Plug-ins in DAWs oder zum Download, mit denen ihr beispielsweise einen Gitarrensound erzeugen könnt. Diesen könnt ihr dann durch verschiedene Klangsynthesen formen. Hier findet ihr die Grundlagen der Klangsynthese von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.

Sounddesign in der Praxis: 2. Tracks Stück für Stück modular zusammensetzen und arrangieren

Sounddesign ist eine lohnenswerte Frickelarbeit. Übernehmt euch nicht, sondern geht Schritt für Schritt vor. Wie ihr das genau macht, ist ganz individuell. Keine Sorge, nichts ist in Stein gemeißelt: Die einzelnen Parts könnt ihr jederzeit in der DAW modifizieren und an euren Fortschritt anpassen.

 

Woher weißt du, wie du den Song aufbaust?

 

Jannick: „Das Verrückte ist: Meistens höre ich einen Song schon fast fertig in meinem Kopf. Leider kann ich keinen USB-Stick an meinen Kopf anschließen und den Song exportieren. Dann wäre ich hyper-produktiv.“

„Es ist ein großer Vorteil, wenn ich schon vorher weiß, wo ich hinwill. Und dann produziere ich mit dem Sounddesign einzelne Bausteine, um den Song so nah wie möglich an meiner Vorstellung nachzubauen.“ – Jannick

Damit ihr euch das Ganze besser vorstellen könnt, erklären Jannick und Johan beispielhaft, wie sie vorgehen:

 

Jannick: „Mit dem Endergebnis im Kopf arbeite ich Part für Part: Ich weiß, wie die Strophe werden soll, und fokussiere mich komplett darauf. Dann gehe ich zum nächsten Teil des Songs.

Damit der Track voll wird, möchte ich immer möglichst dessen Frequenzspektrum füllen:

  1. Deshalb ist es sinnvoll, mit dem Schlagzeug-Part anzufangen. Ich nehme mein Schlagzeug, damit habe ich für die Strophe ein Grundgerüst. So fülle ich den Bass mit der Bassdrum, die Mitten mit der Snare und die Höhen mit der High-Hat.
  2. Weitere Überlegungen können beispielsweise sein:
    • Für welches Bassinstrument entscheide ich mich aus einer Vielzahl von Plug-ins?
    • Wie soll das klingen?
    • Wie passt es später zu den anderen Instrumenten?
    • Setze ich auf einen konstanten Bass?
    • Oder soll er vielleicht nur die erste Viertelnote im Takt immer spielen, die richtig knallt, und der Rest wird von anderen Instrumenten geführt? Wie der Bass oder das Schlagzeug genau klingen, wird sich mit Sicherheit zum Refrain hin auch noch einmal ändern.
  3. Ich werde wahrscheinlich ein Melodie-Instrument haben, das kann auch nur mein Gesang sein. Um diese Melodie zu tragen, will ich im Regelfall noch eine Begleitstimme in den Mitten bis Höhen. Weil ich auf schöne Chord-Progressions stehe, baue ich mir da was zusammen. Das kann, wie gesagt, ein Instrument sein. Es können aber auch fünf Instrumente sein, die zusammenarbeiten.
  4. Ich kann später immer noch mal dran herumschrauben, wie die Instrumente genau werden sollen. Ich spiele mit meinem Midi-Controller die Akkorde ein, wie ich sie im Kopf hatte. Oder probiere noch ein bisschen mehr rum, bis ich zufrieden bin.
  5. Wenn ich dann einen Layer fertig habe, ist immer die Überlegung: Reicht das schon? Fehlt beispielsweise noch ein anderes Synthie-Instrument, was noch mal einen anderen Rhythmus mit reinbringt? Oder braucht es noch etwas in einem anderen Frequenzbereich, das beispielsweise die Oktave darunter auch noch mit dazu bringt?
  6. Dann habe ich vielleicht noch Text und Vocals. Ich setze es Stück für Stück zusammen, bis ich irgendwann an dem Punkt bin, wo ich sage, dass es jetzt so richtig geil klingt.“

„Sounddesign ist oft ein Prozess von Ausprobieren und von: Ich nähere mich dem an, wo ich ursprünglich hinwollte. Dabei kommt es vor, dass ich in diesem Prozess neue Sachen finde, mit denen ich nicht gerechnet habe. Die sind oft eine Bereicherung für den Track.“ – Jannick

 

Johan: „Im Gegensatz zu Jannick fange ich immer mit der Melodie an. Dafür wähle ich in meiner DAW Plug-ins aus, um Töne einzuspielen bzw. in die jeweilige Audiospur zu klicken. In diesen Spuren (Pattern) sind dann alle Komponenten meines Songs drin. Gerade für das Arrangement eines Songs brauche ich mehrere Spuren. Zum Beispiel kann ich die Melodie voller und dicker machen, wenn ich das Piano zweimal einspiele. Am Ende kann es sein, dass ich 25 bis 30 Spuren habe, die ich alle einzeln bearbeitet habe. Dabei gehe ich von Sound zu Sound. Der Track ist dann inklusive Text und Gesang schon zu 90 % fertig, bevor ich ihn dann nur noch ins Mixing und Mastering gebe.“

„Es ist extrem wichtig, dass ihr euch da eine eigene Ordnung schafft, um den Überblick zu behalten.“ – Johan

Setzt du die Songs ganz allein zusammen?

 

Jannick: „Ich habe festgestellt, dass der Prozess noch kreativer ist, wenn ich die anderen aus der Band mit einbeziehe. Dann kommen auf einmal ganz neue Ideen und Elemente ins Spiel, mit denen ich gar nicht gerechnet habe, die aber den Sound dann noch besser machen.“

Synthetische Tracks auf einer Live-Bühne – was sagen eigentlich die anderen Bandmitglieder dazu?

Jetzt habt ihr vielleicht stundenlang in eurem Kämmerlein einen Song gebastelt. Stellt sich nur die Frage: Wie bekommt ihr den auf die Bühne? Und wie ist das für den Gitarristen oder die Bassistin, wenn ihr den Track synthetisch zusammengeschraubt und die Instrumente nicht analog aufgenommen habt?

Wenn du mit Sounddesign Songs entstehen lässt, hast du auch immer die Machbarkeit auf der Bühne im Hinterkopf?

 

Jannick: „Ich finde es in erster Linie super, dass ich meine Songs online mit der Welt teilen kann. Die Umsetzung auf der Bühne ist eher zweitrangig. Klar kann das Sounddesign ein Klangteppich sein, den man mitbringen muss. Denn er verändert auch den Sound für die Live-Performance signifikant. Genau deshalb mache ich beim Sounddesign aber keine Abstriche, wenn ich Musik produziere.

Wenn wir unsere Setlist zusammenstellen, überlegen wir: Welche Tracks spielen wir mit dem Midi-Controller? Was kommt vom Band? Denn manchmal haben wir keine Hand frei, die speziellen Sounds noch selbst live zu erzeugen.“

„Ich würde keine Abstriche im Sounddesign an meinem Song machen, nur um ihn besser auf der Bühne spielen zu können.“ – Jannick

Wie sehr kann Sounddesign an der Band-Realität scheitern, wenn du deinen Mitmusikern einen fertigen Track präsentierst?

 

Jannick: „Das kann schon passieren. Wenn einer sagt, dass er die Komposition nicht mag, dann überlegen wir uns etwas anderes oder lassen sie weg. Oder sorgen dafür, dass alle damit zufrieden sein können. Es gab auch schon den Fall, dass ich etwas „Unspielbares“ programmiert hatte. Weil der Rhythmus zu sehr ineinander verschachtelt war und das vom Timing beim Live-Spielen nicht hingehauen hat. Dann fragen wir uns, wie wir es vereinfachen können, und finden einen Mittelweg.“

Kazuuuuusch – jetzt habt ihr einen Überblick über das riesige Thema Sounddesign und die Möglichkeiten für eure Songproduktion bekommen. Wenn ihr tiefer eintauchen wollt, dann probiert Testversionen von Sounddesign-Programmen aus. Fragt Freunde, die vielleicht schon etwas Übung haben, ob sie euch Sachen zeigen und erklären können. Zudem findet ihr im Netz unzählige Tutorials, die euch ganz detailliert zeigen, wie ihr euch euren Song zusammenbaut. Jannick empfiehlt diesen Kanal @hardcoremusicstudio und Johan hat hier viele Inspirationen bekommen @AidenKenway.

© Headergrafik Adobe Stock -  Login;  Portrait Jannick: Stephan Rauter - PhotoDevil.de

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