Jetzt wird’s am Ende noch einmal ein wenig technisch. Deswegen gleich eine kurze (aber damit stark vereinfachte) Antwort: Kondensatormikrofone sind Mikrofone, die durch ihre Bauweise besonders gut hinhören, sehr viele (auch besonders hohe und tiefe) Frequenzen erfassen können und deswegen meist in Aufnahmestudios ihre große Stärke entfalten.
Okay, jetzt etwas länger, falls du es genau wissen willst: Kondensatormikrofone sind eigentlich spezialisierte Kondensatoren. Ein Kondensator wiederum ist ein passives elektrisches Bauteil. Dieses Bauteil kann Strom von einem elektrischen Feld vorübergehend speichern. Der Kondensator arbeitet mit zwei Scheibchen, die sehr nah beieinanderliegen. Die Kapazität des Kondensators ist höher, je näher sie beieinanderliegen. Kapazität heißt hier: Stromspeichermenge. Du denkst jetzt: Moooment, was hat das alles mit Mikrofonen zu tun? Kommt jetzt, in 4 Schritten:
- Bei einem Kondensatormikrofon besteht eines dieser Scheibchen aus einem sehr dünnen Material, oft goldbeschichtet. Diese Platte dient als Membran.
- Die Membran schwingt, wenn sie von Schallwellen getroffen wird, also wenn du vor dem Mikrofon sitzt und (zum Beispiel) Gitarre spielst oder singst.
- Dadurch verändert sich der Abstand zwischen den beiden Platten, weil die Platte durch den Schall zur anderen hingedrückt wird.
- Dadurch wiederum verändert sich die Kapazität des Kondensators. Diese Kapazitätsschwankung erzeugt eine elektrische Wiedergabe der jeweiligen akustischen Energie (der Schallwellen) der Tonquelle (also des Gesangs, der Gitarre).
Dieses Grundprinzip ermöglicht zumeist eine deutlich höhere Aufnahmequalität als dynamische Mikrofone. Auch deswegen klingen Live-Aufnahmen meist nicht ganz so brillant wie Studioaufnahmen. Nicht etwa, weil die Künstler nicht live spielen können, sondern weil Bühnenmikrofone oft dynamische Mikrofone sind, die weniger Frequenzen einfangen.