Säulen-PAs – die Vor- und Nachteile für Musiker und DJs

Wo bieten kompakte Säulen-PAs eine Lösung für flexible Shows und wo nicht?


Sind Säulen-PAs nun Sinn oder Unsinn? Als Antwort haben wir ein eindeutiges Jein für euch! So treffend formulierte schon 1996 eine norddeutsche Hip-Hop-Band eine gefühlte Entscheidungsschwäche. Aber Spaß beiseite. Es kommt, wie so oft im Leben, einfach darauf an: Was habt ihr mit dem Equipment vor, wieviel Geld könnt und wollt ihr investieren? Spielt ihr als Band immer wieder kleine Gigs open-air, oder bist du vielleicht als DJ auf privaten Feiern mit kleiner PA und deinem Mischpult der angesagte Einheizer? In beiden Fällen reist ihr wohl am ehesten mit leichtem Gepäck: Säulen-PAs/-Lautsprecher können da eine sinnvolle Alternative für euch sein gegenüber dem sonst eher sperrigen Line-up in Reihe geschalteter Speaker.


Für alle, die es eilig haben:

„You can’t always get what you want“ – äh, doch. Unbedingt! Denn PA heißt nicht unbedingt groß.

Die Rolling Stones vermuteten es schon im Jahr 1969 in ihrem Song – kein riesiger Hit damals (nur Platz 42 in den amerikanischen Billboard Charts), aber eine solide eingespielte Rocknummer. Auf diese titelgebende Textzeile schließen sich im Refrain noch folgende an: „But if you try sometime you find – you get what you need.“ Also ernsthaft: Was braucht ihr, um eurem Publikum eure Musik nahezubringen? Ihr braucht vor allem Leistung, ganz klar. Ihr braucht aber auch eine flexible Lösung, die transportabel und leicht ist, wenn ihr als Band ohne viel Stauraum tourt. Und es muss sich schnell und unkompliziert aufbauen lassen.

Säulen-PAs sind genau das: leichtgewichtige Alleskönner.

Entscheidungshilfe: 4 Fragen, die ihr euch vor dem Kauf einer Säulen-PA stellen solltet

Ob eine Säulen-PA für euch geeignet ist, hängt davon ab, was ihr damit machen wollt. Ein paar Fragen, die ihr euch vor dem Kauf stellen könnt:

  1. Ist ein Subwoofer im Lieferumfang und wenn ja, kann dieser unabhängig vom Säulen-Modul in der Lautstärke geregelt werden? Das kann nützlich sein, wenn ihr mal weniger Bass (Sprech-Veranstaltung) und mal mehr (vordergründige Musik) braucht.
  2. Ist die Trennfrequenz einstellbar? Falls das nicht der Fall ist, ist die Säulen-PA nicht ganz so gut auf den Raum, die ergänzenden Top-Lautsprecher, die Lautstärke und das Musikmaterial anpassbar. Auch hier gilt: Wenn ihr die Säulen-PA sehr flexibel einsetzt, ist eine einstellbare Trennfrequenz sinnvoll.
  3. Wie ist der Abstrahlwinkel horizontal? Wie breit wollt ihr beschallen?
  4. Wie ist der Abstrahlwinkel vertikal? Oft ist der bei Säulen-PAs eher gering. Hier ist wichtig, auf welcher Höhe die Ohren des Publikums sind: Sitzend, stehend, oder ist die Bühne stark erhöht?

MIRA-1/1 - die mittenstarke Säulen-PA für eure Akustik-Setups

Aktives Säulen-PA-Lautsprechersystem: das Topteil bestückt mit sechs 3"-Mitteltönern und zwei 1"-Hochtönern, im Subwoofer als Bassreflex-Gehäuse ein 12"-Subwooferchassis und der Class-D-2-Kanal-Verstärker mit 1100W Ausgangsleistung.


Mehr zur MIRA-1/1


MIRA-1/1 - die mittenstarke Säulen-PA für eure Akustik-Setups

Aktives Säulen-PA-Lautsprechersystem: das Topteil bestückt mit sechs 3"-Mitteltönern und zwei 1"-Hochtönern, im Subwoofer als Bassreflex-Gehäuse ein 12"-Subwooferchassis und der Class-D-2-Kanal-Verstärker mit 1100W Ausgangsleistung.


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Die 6 wichtigsten Vorteile einer Säulen-PA

Säulen-PAs bringen aber enorme Vorteile mit sich, denn sie sind schlicht praktisch. Klar, wenn ihr Metallica seid, geht ihr nicht mit einer Säulen-PA auf Tour. Aber für kleinere Bands, Singer-Songwriter, DJs, Rapper oder spontane Sprech-Events gibt es massive Vorteile. Die wichtigsten haben wir hier zusammengestellt:

 

1. Die Bauform von Säulen-PAs als (möglicher) Ersatz für das Monitoring

Säulensysteme lassen sich schnell aufbauen und wiegen ab 15 kg auch wenig – passend, wenn ihr als Band auf dem Weg nach oben (noch) keine unterstützende Road-Crew beschäftigt oder als One-Man-Show-DJ unterwegs seid.
Dass sie wenig Platz wegnehmen und auf kleinen Bühnen den Blick auf eure Performance nicht verstellen, ist auf jeden Fall ein Vorteil: Eure Zuhörer wollen eure Show mit allen Sinnen genießen – ihr seid auf einer kleinen Bühne also nicht hinter sperrigen Lautsprecher-Aufbauten „versteckt“. Stattdessen kann eine Säulen-PA auf der Bühne auch hinter euch stehen und somit das Monitoring bei guter Platzierung ersetzen.

 

2. Die hohe Reichweite und die gleichmäßige Abstrahlung

Ihr wisst es doch selbst: Sind eure Lautsprecher – egal welcher Bauart – schlecht ausgerichtet, kommt euer Sound nicht klar und überall gleich stark an. Eure Fans, die weiter weg stehen – im hintersten Winkel des kleinen Clubs oder open air vielleicht am Getränkestand –, hören dann vielleicht eure fetten Gitarrenriffs zeitverzögert oder gar nicht. Das wäre schade. Säulen-PAs strahlen akkurat und gleichmäßig den Klang ab: Sie garantieren einen sehr breiten horizontalen Abstrahlwinkel, sodass ihr einen großen Publikumsbereich abdeckt. Und ähnlich wie vollformatige Line-Arrays sind Säulenlautsprecher in der Lage, konsistente Schallpegel von der Vorderseite bis zur Rückseite des Hörraums zu erzeugen – ohne sperrige Mehrfachgehäuse.

Mehr erfahren über Tontechnik und Live-Erlebnis?

3. Die Freiheit von Feedbacks

Feedback ist meistens etwas Gutes – Feedback bei Verstärkern, an die Mikrofone und Lautsprecher angeschlossen sind, will aber niemand: Was gibt es Schlimmeres als dieses nervige Pfeifen – noch dazu bei einem Auftritt. Schmerzvoll verzogene Gesichter und Hände, die sich an die Ohren heben, wollt ihr bei eurem Publikum nicht sehen. Säulen-PAs vereinfachen euch durch eine überdurchschnittliche Rückkopplungsfreiheit ihre Positionierung. Oder eure eigene Positionierung: Ihr könnt auf der Bühne hin- und her rennen, ohne dass es fiept.

 

4. Das Preis-Leistungsverhältnis

Säulen-PAs sind in einem einzigen Gehäuse untergebracht. Ihr könnt sie deshalb nicht nur leichter transportieren und aufstellen: Die Kosten sind auch niedriger als bei High-End-Geräten aus dem Line-Array-Bereich, da die Technik platzsparend verbaut ist. In den letzten Jahren sind immer mehr hochwertige Geräte auf den Markt gekommen, die es durchaus auch schon ab 600 Euro gibt.

Nicht zu unterschätzen: Aktive Säulen-PAs, darunter unsere MIRA-1/1, vereinen oft Hoch- und Mitteltöner, Subwoofer und PA-Verstärker. Die Komponenten passen dann perfekt zusammen, keine Qual der Wahl in der Zusammenstellung.


Nicht zu unterschätzen: Aktive Säulen-PAs, darunter unsere MIRA-1/1, vereinen oft Hoch- und Mitteltöner, Subwoofer und PA-Verstärker. Die Komponenten passen dann perfekt zusammen, keine Qual der Wahl in der Zusammenstellung.

5. Die Optik

Säulen-PAs können eine großartige Option sein, wenn Ästhetik wichtig ist. Aufgrund ihrer geringen Breite integrieren sie sich leicht in die meisten auch engen Locations, in denen die optische Wirkung eines Lautsprechersystems auf ein Minimum beschränkt werden muss.

 

6. Ihr seid unabhängiger von Bühnen-PAs und bietet Veranstaltern wertvolle Technik für ihr Event

Ein weiterer Vorteil von Säulen-PAs ist, dass die Band attraktiver als Live-Act für kleine Locations ohne eigene PA-Anlage wird. Veranstalter oder Privatpersonen, die die Band anheuern, müssen keine PA-Anlage zusätzlich mieten. Ein Wettbewerbsvorteil, wenn Ihr so wollt: Ihr macht es den Veranstaltern noch einfacher. Und natürlich seid ihr so gar nicht erst auf die Technik anderer angewiesen, jedenfalls bei kleinen Locations. Überhaupt erlebt die Live-Szene gerade eine Verschiebung der Verantwortlichkeiten: Immer mehr sind Bands in der Pflicht, auch Technik zu stellen.

Säulen-PAs haben einen kleineren Resonanzkörper als herkömmliche PA-Lautsprecher. Im Prinzip besteht eine Säulen-PA, ähnlich wie Line-Arrays, aus viele kleinen Lautsprecher-Komponenten – aber eben vertikal in Form einer Säule verbaut.
Die Bauhöhen variieren zwischen etwa 1,5 und mehr als 2 Metern. Säulen-PAs bestehen oft mindestens aus einem Hochtöner und mehreren Breitband-Lautsprecherchassis. Eine ordentliche Bassleistung ist mit passiven Säulen-PAs möglich, wenn sie zusätzlich mit einem leistungsstarken Subwoofer kombiniert werden.
 

Die 3 wichtigsten Nachteile einer Säulen-PA

Die (geringe) Lautstärke

Säulenlautsprecher haben in der Regel weniger Wumms als vertikale Line-Arrays in gleicher Größe.

 

Die (geringe) Bassleistung

Bass, Bass, wir brauchen … Subwoofer (und etwas gegen diesen Ohrwurm). Unbedingt. Der schlanken Bauform geschuldet, bietet der Fuß einer Säulen-PA relativ wenig Platz für fetten Tiefbass.

 

Der (geringe) Gestaltungsspielraum in flachen Räumen

Vergleichbar mit großen vertikalen Line-Array-Systemen bieten Säulen-Arrays weniger Gestaltungsspielraum über das horizontale Klangbild als Punktquellen-Lautsprecher.

Jetzt ma’ ernsthaft: Geht fette Leistung trotz schlankem Design?

Kurz gesagt: Kommt drauf an, was ihr fett findet. Die Bauform von Säulen-PAs begrenzt und ermöglicht zugleich. Ordentlich beschallen lassen sich kleinere bis mittlere Indoor-Venues bis zu 150 Personen. Dabei kommt es natürlich immer auf die Beschaffenheit des Raumes an. Outdoor könnt ihr damit einen kleinen Platz als Liedermacher bespielen. Tingelt ihr als Band durch die Lande und spielt dabei nicht in großen Clubs mit ihren eigenen Anlagen, sondern auf kleinen Bühnen mit eigenem Equipment, dann ist der Platz im Band-Van sehr begrenzt. Warum also wertvollen Platz für überdimensioniertes Equipment verschenken?


Aufgrund ihrer kompakten Bauweise transportiert ihr Säulen-PAs problemlos überallhin, wo ihr spielt. Das anschließende Aufbauen meistert ihr superschnell.


Bandformation oder Solo-Artist: Das macht einen großen Unterschied

Die Auswahl eures Equipments bemisst sich auch daran, wie groß eure Band ist und wie viele unterschiedliche Instrumente ihr nutzt. Seid ihr als Solo-Künstler lediglich mit einer verstärkten Akustik-Gitarre unterwegs, ist eine Säulen-PA in jedem Fall technisch ausreichend: Ihr habt mit eurem Gesang und eurer Gitarre zwei Soundquellen. Bei einer sechsköpfigen Band mit Gesang, zwei E-Gitarren, E-Bass, Schlagzeug und Keyboard müsst ihr abwägen: Reicht die begrenzte Bassleistung mit Breitbändern und Hochtönern (wie die meisten Säulen-PAs es mitbringen), um die Range der Band wiederzugeben? Bei der klassischen „Gitarre-Bass-Gesang-Kombo“ und einer kleinen Bühne indoor klappt das meist. Und gerade für mobile DJs sind Säulen-PAs mit gutem Subwoofer perfekt. Immerhin arbeitet in der MIRA-1/1 ein 12-Zoll Tieftöner.

Das Einrichten ist ebenfalls flott erledigt, beim Einjustieren seid ihr sogar flexibler als mit starren, in Reihe geschalteten Boxen – so könnt ihr auch Locations mit viel Hall durch das gute Abstrahlverhalten gut bedienen.


Richtig kombiniert können mehrere Säulen eine bessere Beschallung auch in größeren Räumen erzielen.


Bildquelle Headergraphik: Adobe Stock, Rawf8

Sollen es doch eher Systeme mit klassischen Lautsprechern sein, die ihr in beeindruckenden Line-Arrays arrangiert? Hier findet ihr alles zu ganzen PA-Systemen, PA-Verstärkern und aktiven sowie passiven Lautsprechern.