Ja, da ist er, der unverständliche Bahnhof. Lass uns deshalb mal auf die einzelnen Begriffe schauen, die mit dem Abtasttheorem zu tun haben, und das Puzzle Schritt für Schritt zusammensetzen. Wir wollen dir zeigen, welche Prozesse beteiligt sind, wenn du zum Beispiel Gesang aufnimmst und dabei deine Stimme durch ein Mikrofon digital umgewandelt wird.
Bandbegrenzung
Das menschliche Gehör erfasst Frequenzen nur bis 20 kHz. Wenn dein Hund plötzlich aufmerksam seinen Kopf reckt, hat er etwas außerhalb dieses Spektrums gehört, was wir nicht mehr wahrnehmen. Das heißt, unser Gehör ist auf einen bestimmten Frequenzbereich begrenzt, beziehungsweise bandbegrenzt.
Tiefpassfilter
Für die Bandbegrenzung nach oben kommt ein Tiefpassfilter ins Spiel. Er eliminiert alle Frequenzen, die oberhalb einer bestimmten Frequenz liegen. Für unser Gehör würde so ein Tiefpass alle Frequenzen oberhalb von 20kHz entfernen. Die würden wir eh nicht hören, also weg damit!
Nehmen wir an, du willst Musik produzieren. Die höchste Frequenz in deiner Aufnahme ist auch gleich 20 kHz. Wie realistisch das wäre, sei mal dahingestellt. Jetzt wird sie mit mehr als der doppelten Maximalfrequenz abgetastet. Also muss die Abtastfrequenz größer 40 kHz sein. Das hieße, deine Aufnahme wird mehr als jede vierzigtausendstel Sekunde abgetastet. Die Samples liegen jetzt also jeweils nur eine vierzigtausendstel Sekunde voneinander entfernt. Wahnsinn! Dank dieser Abtastrate werden keine Fehler bei der Digitalisierung deiner Aufnahme gemacht. Betrachten wir es mal so: Wenn unser analoges Signal eine durchgezogene Linie war, ist unser abgetastetes Signal eine gepunktete Linie. Zwischen unseren Abtastwerten (Samples) ist nun ein leerer Raum, den wir wieder füllen müssen, wenn wir unsere Aufnahme hören möchten.
Sampling
Aber wie wird aus den Samples jetzt wieder ein Signal? Indem sie quasi wieder nacheinander und ohne Abweichungen verbunden werden. So entsteht kein Kuddelmuddel. Wenn alles verbunden ist, haben wir ein neues Signal. Dieses Signal ist dem Original sehr ähnlich, aber nicht mehr das gleiche Signal. Dennoch ist es so ähnlich, dass uns die Unterschiede nicht auffallen.